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Trackingnumber: tutor-001321


Author:   John Meikle, Addison, IL USA
Date:   Dec 20, 2002 16:12:05
Size:   960 x 1280
Type:   jpg
User's short description:   Flowers at the Farmers Market in Chicago


Warum?

Warum wurde dieses Bild aufgenommen? Was wollte der Fotograf auf diesem Foto eigentlich abbilden, was wollte er damit ausdrücken und was eigentlich wollte er uns zeigen?
Mein grundsätzliches Problem mit dieser Einsendung von John Meikle ist, dass ich das Bild überhaupt nicht verstehe. Ich finde einfach keinen Zugang und empfinde es als verwirrend und wenig aussagekräftig.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Autor sich beim Drücken des Auslösers selbst nicht ganz im Klaren war, welche Schwerpunkte er in seinem Foto setzen wollte. Sicherlich war er zunächst überwiegend fasziniert von der Farbenpracht und Vielfalt der Blüten. Aber leider schaffte er es dann doch nicht, sein Fotografieren ganz und uneingeschränkt auf dieses Sujet zu konzentrieren. Das ist sehr schade, denn eigentlich bot die Szenerie dafür eine gute Ausgangsbasis. Vielleicht empfand John Meikle das Bedürfnis, über die Darstellung der blumigen Farborgie hinaus auch die Situation des Marktes in sein Foto einbinden zu müssen. Leider aber wird dadurch jetzt unendlich viel ungeordnetes Beiwerk mit abgebildet. Vor Allem die Darstellung des Gebäudes im Hintergrund passt nun überhaupt nicht mehr in die Inszenierung, weder gehört sie zum Bild der Blumen, noch unterstützt sie die Stimmung des Marktplatzes.
Zusätzlich völlig unmotiviert wirkt der rechts oben ins Bild ragende Arm, vielleicht ist es der eines Verkäufers, welcher gerade seine Ware mit ausschweifenden Gesten anpreist. Aber — das wäre dann schon wieder ein eigenes interessantes Motiv gewesen.
Ebenso unerklärlich und der Wirkung des Fotos abträglich ist das totale Kippen des Horizonts, für das es überhaupt keinen gestalterischen Anlass gibt. Wenn der Fotograf sich wirklich auf die eigentliche Hauptsache in diesem Bild, nämlich die Blumen, konzentriert hätte, würde dieses Kippen wahrscheinlich gar nicht auffallen und nicht stören. Durch den konkreten Bezug zur Senkrechten, der sich ergibt durch die Abbildung des Gebäudes im Hintergrund mit dessen diese Ausrichtung zusätzlich betonenden Säulen, fällt das Kippen des Bildes aber extrem auf und zerstört jede harmonischen Erscheinung.
Zu allem Überfluss erkennen wir, quasi in der Bildmitte, auch noch eine großflächige Wasseranlage mit mehreren Fontainen. Das zerstäubende Wasser wird im Foto als hellstes Weiß abgebildet und zieht den Blick sofort auf sich. Jetzt findet sich unser Auge überhaupt nicht mehr zurecht. Es irrt ruhelos von Bilddetail zu Bilddetail, ohne an einem wirklichen bildmäßigen Schwerpunkt hängenbleiben zu können.
Als Essenz aus all diesen Fehlern des Bildes kann man aber doch ein paar wichtige Erkenntnisse für das eigene Fotografieren mitnehmen:
1. Wenn Sie ein spontan faszinierendes Motiv entdecken, behalten Sie kühlen Kopf und lassen Sie sich nicht von der Euphorie des Anblicks überwältigen.
2. Konzentrieren Sie sich in Ihren Fotos auf das eigentliche Motiv.
3. Beurteilen Sie vor dem Auslösen Ihr Bild im Sucher der Kamera nach den Ihrem fotografischen Anspruch ädaquaten Kriterien, und bleiben Sie dabei selbstkritisch.
4. Bedenken Sie, dass die Kamera eigentlich ein völlig unintelligentes und unsensibles Gerät ist. Sie sieht nur den ihr technisch möglichen Ausschnitt der Wirklichkeit, kann aber keine Stimmungen wahrnehmen und keine Atmosphäre empfinden. Diese Dinge müssen Sie dem Bild durch Ihre Gestältung schon gezielt selbst mitgeben.
 

Trackingnumber: tutor-001382


Author:   Sanjoy Chatterjee, Howrah, West Bengal India
Date:   Jan 29, 2003 09:01:34
Size:   960 x 1280
Type:   jpg
User's short description:   Built in Italian Renaissance cum Saracenic style, Victoria Memorial, the Britisher's attempt at building a second Taj Mahal, is dedicated to queen Victoria.
Location: Kolkata, India.


Die wesentlichen Voraussetzungen für ein gutes und interessantes Foto waren doch vorhanden: ein beachtliches Architekturmotiv, strahlend blauer Himmel und die spiegelnde Wasserfläche im Vordergrund.

Bedauerlicherweise aber ist das uns hier von Sanjoy Chatterjee präsentierte Bild trotz einiger guter Ansätze in ganz wesentlichen Punkten fotografisch nicht befriedigend.
Auffallend ist sofort die merkwürdig graue Wiedergabe und Kontrastarmut aller Farben. Das Grün wirkt stumpf und schmutzig, das Himmelsblau kraftlos. Besonders in der Reflexion auf der Wasseroberfläche zerstört die Vergrauung der Farben die Bildwirkung, mir erscheint das Wasser wie Schweröl.
Diese Art der Farbwiedergabe erinnert mich ein wenig an den Effekt, welcher sich bei Bildbearbeitung mit Adobe's Photoshop© unter dem Menü „Bild” > „Einstellen” > „Farbton/Sättigung...” durch Reduzierung der Lab-Helligkeit erzielen lässt. Aber wahrscheinlich ist das Foto gar nicht so entstanden. Ich vermute viel eher, dass der Fotograf seine Aufnahme unterbelichtet hatte - vielleicht sogar ganz bewusst, um die starken Beleuchtungskontraste ausgleichen zu können. In der Regel ist das eine nicht schlecht funktionierende Methode, hier scheint das möglicherweise nur etwas übertrieben worden zu sein. Das ist sehr schade. Ich kann mir gut vorstellen, wie viel wirkungsvoller das Bild erscheinen würde, wenn es klare und satte Farben hätte.
Gar nicht einverstanden bin ich mit dem vom Autoren gewählten Bildformat. Durch die harte Linie des Wasserbecken-Randes ergibt sich eine so strikte Teilung des Motivs in zwei nahezu gleichgroße und gleichwertige Bildhälften, dass jegliche Harmonie im Bildaufbau verloren geht. Mit ziemlicher Sicherheit hätte es bei der Aufnahme dazu eine wirksame Alternative gegeben. Zum Einen bietet sich ein solches Objekt durchaus für ein Querformat an. Dabei bricht die starke waagerechte Linie nicht die generelle Ausrichtung des Bildes und wirkt dementsprechend nicht so störend. Zum Anderen würde ein tieferer Standpunkt der Kamera die Reflexion verkürzen, so dass sich die Linie des Beckenrandes im Bild weiter nach unten hätte verlegen lassen. In beiden Fällen wäre es zu einer insgesamt harmonischeren Aufteilung des Bildes gekommen. Außerdem hätte die Aufhebung des räumlichen Gleichgewichts von Architektur und Reflexion das Gebäude als Bildmittelpunkt noch stärker gewichtet.
Es ist auch bedauerlich, dass sich der Fotograf nicht einen anderen Zeitpunkt für seine Aufnahme gewählt hat. Eine noch flachere, weichere und insbesondere farblich wärmere Beleuchtung hätte den Detailreichtum der Architektur stärker herausgearbeitet und die unterkühlte Sachlichkeit etwas emotionalisiert. Darüber hinaus wären die Schwierigkeiten des notwendigen Kontrastausgleichs vermieden worden. Eine Aufnahme mit flach stehender Morgen- oder Abendsonne ist dann einfach die bessere Wahl. Welchen Zeitpunkt man dann tatsächlich nehmen muss, das ist abhängig von der Wetterentwicklung (es gibt Gegenden, in denen es regelmäßig jeden Nachmittag regnet, auch wenn der Tag so wolkenlos aussieht wie hier) und natürlich von der Position des Gebäudes (es nützt nicht, bis zum Abend zu warten, wenn dann die Sonne schon hinter dem Haus steht, da muss man eben am frühen Morgen ans Werk gehen).
 
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