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Trackingnumber: tutor-000880


Author:   Marina Suarez, Burscheid-Hilgen, Deutschland
Date:   Feb 05, 2002 10:02:57
Size:   973 x 1460
Type:   jpg
User's short description:   Aufgenommen auf einem Bauernhof in Spanien


Sehr schön, aber ...

Hund und Kind - oder beßer Haustier und Kind - das sind neben Garten, Haus und Urlaub wohl die Bildmotive, welche bei den Film- und Kameraherstellern für die meiste Nachfrage auf dem Amateursektor sorgen.
Und wenn dabei so nette Fotos entstehen, wie in dem hier gezeigten Beispiel von Marina Suarez, dann auch völlig zu Recht.

Hier ist es sehr schön gelungen, gleich zwei dieser klaßischen Sujets zusammenzubringen. War das ein glücklicher Zufall, oder hat die Autorin ganz gezielt auf das Motiv hingearbeitet? Ich weiß es nicht, aber eigentlich zählt sowieso nur das Ergebnis.
Immerhin aber stelle ich doch fest, daß die Autorin ein gutes Gefühl für einen wirkungsvollen und harmonischen Bildaufbau hatte. Die fast wie ein Rahmen wirkenden Bildbegrenzungen, auf der einen Seite durch die dunklen Stämme der Bäume und auf der anderen durch die Mauer, geben dem Blick einen festen Halt und sorgen für Konzentration auf das wesentliche Geschehen in diesem Foto. Der Durchblick nach hinten in die offene Landschaft gibt dem Bild eine Dimension von träumerischer Weite. Das paßt dann auch ganz exzellent zum verträumten Gesichtsausdruck des Kindes.
Dem Bild kommt außerdem zugute, daß die Autorin exakt den richtigen Zeitpunkt für Ihr Foto erwischt hat. Das ist mit zwei so unberechenbaren Darstellern, wie Kinder und Hunde es nun mal sind, nicht so ganz einfach. Aber das kann man übrigens trainieren. Gehen Sie einmal ganz gezielt daran, bewegte Objekte zu fotografieren. Sie werden feststellen, daß man immer ein bißchen voraus denken muß, um mit der Kamera den entscheidenden Moment auf den Film zu bekommen. Wenn man ein Gefühl für seine eigene Reaktionszeit und die Verzögerung der Kameramechanik entwickelt hat, läßt sich das allmählich recht einfach beherrschen. Unglücklicherweise aber bauen gerade die modernen Digitalkameras ein erhebliches Hindernis auf: ihre Auslöseverzögerung ist in den meisten Fällen und vor allem bei preisgünstigen Geräten noch absolut unakzeptabel.
Dieses ansonsten so schöne Foto hat aber leider doch einen ganz gravierenden Fehler.

Oh je, oh je! Was ist denn mit den Füßen des Kindes paßiert? Die sind im Bild einfach abgeschnitten!
Das darf nun aber wirklich nicht paßieren! War Marina Suarez hier nur einfach unaufmerksam?
Leider ist dieser Fehler weit verbreitet. Oft fehlt in der Euphorie am Motiv dann das Bewußtsein für solche kleinen Dinge, die aber ein eigentlich schönes Bild verderben können.

Schade!

Trackingnumber: tutor-000949


Author:   Marion Schmelzle, Stuttgart, Deutschland
Date:   Apr 24, 2002 20:04:27
Size:   700 x 448
Type:   jpg
User's short description:   grenzraum, schwimmbad montpellier, 2001


Muss das sein?

Computer - Fluch oder Segen, Fortschritt oder Fehlentwicklung? Diese Frage ist das erste, was mir beim Betrachten dieser Arbeit einfällt.

Das ist ein schwieriges Thema. Und Marion Schmelzle hat uns mit ihrem Bild mitten hinein gestoßen. Um das aufzuarbeiten, gehe ich erstmal zurück zu den Grundlagen dieser Arbeit und stelle mir vor, wie das Foto wohl vor der digitalen Bearbeitung ausgesehen hat.

Eigentlich ist das ja ein schönes und interessantes Motiv: der Blick aus dem Innenraum des Olympique in Montpellier in den an ein Atrium erinnernden Vorhof mit einer klassisch anmutenden Skulptur im Zentrum. Und dieses Motiv wurde von der Autorin auch sehr gut und gekonnt ins Bild gesetzt: die Einbeziehung der Gitterträger-Konstruktion sowie der Beschriftung auf den Glasflächen geben einen deutlichen Hinweis auf die Aufnahmesituation aus dem Innenraum heraus. Die Bildelemente sind geradezu symmetrisch angeordnet, der Standpunkt perfekt gewählt, so daß der Zwischenraum zwischen den beiden großen Versalien „M” und „P” gerade den Blick freigibt auf die Skulptur, deren klassische Erscheinung mit dem Gegensatz zur unterkühlten Moderne der architektonischen Konstruktion eine wunderbare Spannung erzeugt. Insofern ich das fotografische Bild rekonstruieren kann, finden wir hier also ein perfektes Foto.

Nun zur anderen Seite: der digitalen Bearbeitung.
Ohne Zweifel zeigt die Autorin, daß sie diese Technik beherrscht und bereit ist, deren Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Gradationsänderung, Tontrennung, Farbe ersetzen - nahezu sämtliche Features eines klassischen Bildbearbeitungsprogramms wurden durchgehechelt. Das Bild hat nun mit der ursprünglich entstandenen Fotografie aber nichts mehr zu tun. Zum Glück verfügt die Autorin aber über ein gut entwickeltes Empfinden für Farbigkeit. Farbauswahl und Farbkompositionen sind stimmig und harmonisch, und sie spiegeln den Zeitgeist.

Die eigentliche Frage aber ist: warum hat die Autorin ihr Foto in dieser Weise umgearbeitet?
Ist das Bild dadurch besser geworden?
Und genau da stellen sich für mich doch erhebliche Zweifel ein. Sicher ist es ein anderes Bild geworden, aber wirklich ein „besseres”? Ich glaube nicht, dass dies der Fall ist.
Die digitale Bildbearbeitung ist ein Medium zum Erzeugen von Bildern wie jedes andere auch, wie ein Fotoapparat, ein Pinsel oder ein Bleistift. Es ist ein Werkzeug, nicht mehr und auch nicht weniger. Und wie bei allen diesen Dingen wird das Bild, das (Kunst-)Werk, nicht vom Werkzeug geschaffen, sondern vom Menschen. Das Bild entsteht im Kopf, nicht in der Kamera! Beispiele dafür haben wir genug. Die kleinste Bleistiftskizze vom großen Leonardo ist mehr Kunst als das größte Ölgemälde eines Dilettanten.
Auch für die digitale Bildbearbeitung gilt: nicht Alles, was machbar ist, muss auch gemacht werden.

Mein Urteil für dieses Foto:
Weniger wäre mehr gewesen!
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