Author: Risto Pukari, Oulu, Finland
Date: Feb 05, 2002 08:02:56
Size: 1600 x 1068
Type: jpg
User's short description: This picture was taken at a world cup qualifying round soccer match. Finland beat Greece 5:1 at Helsinki Olympic Stadion. I think the atmosphere was well caught by this picture.
Hakkaa Päälle, Suomen Poika !!!
Da herrscht eitel Freude.
Ganz offensichtlich bei den von Risto Pukari abgelichteten finnischen Fußballfans, wegen des hohen Siegs ihrer Mannschaft - aber auch bei mir, wegen der Qualität dieses Fotos.
Es ist dem Fotografen absolut überzeugend gelungen, die euphorische Stimmung der Situation in seinem Bild einzufangen und uns zu vermitteln. Und ganz offensichtlich war er selbst in genau der gleichen Gemütslage wie seine Umgebung.
Dieses „Teil sein” dessen, was man fotografisch darstellen will, ist der Schlüssel zum Erfolg dieses Bildes, das macht es so wahr und authentisch. So etwas lässt sich dann auch nicht wirklich planen oder arrangieren, es ergibt sich oder ergibt sich eben nicht. Es hilft aber, wenn man in der Lage ist, seinen eigenen Emotionen freien Lauf zu lassen.
Dann verliert man auch ganz von selbst die Angst davor, ein Bild könnte mal unscharf oder verwackelt sein. Im Gegenteil, oft verhelfen gerade die kleinen technischen Unzulänglichkeiten dem Bild dazu, das auszudrücken und anderen zu vermitteln, was man im Augenblick der Aufnahme empfunden hat. Vielleicht werden dadurch erst viele Bilder entstehen, die nicht befriedigend sind und die man eigentlich nicht gebrauchen kann. Aber irgendwann findet sich dann darunter ein richtiges Highlight. Die Chance dazu ist umso größer, je mehr man sich mit dieser Art des Fotografierens beschäftigt und je mehr man in der Lage ist, sich ganz einer Situation hinzugeben.
Und genau so verhält es sich bei dieser Fotografie. Die schwierigen Lichtverhältnisse mit ihren hohen Kontrasten bis hin zu direktem Gegenlicht, die heftigen und unkalkulierbaren Bewegungen seiner Objekte und die drangvolle Enge der Menschenmenge, deren Teil er selbst war, haben Risto Pukari nicht davon abgehalten, mit seiner Kamera einfach draufzuhalten und abzudrücken. Und er ist mit einem wirklich überzeugenden Ergebnis belohnt worden.
Ganz nebenbei werden mit diesem Bild aber auch generelle Ansprüche an ein gutes Foto befriedigt. Der Bildaufbau mit der von links oben nach rechts unten verlaufenden dominanten Bilddiagonalen, durchschnitten von der Linie der hochgerissenen Arme, erzeugt Spannung. Der Autor hat wohlweislich eine strenge frontale Ansicht vermieden. Damit erreicht er, uns gleich zwei Aspekte der Situation in einem Bild näher zu bringen: einmal die Bewegung und Stimmung der Masse im nach rechts verlaufenden Hintergrund und außerdem die individuelle Freude in den Gesichtern des Vordergrunds.
Mein Fazit:
Von Bildern dieser Art würde ich gerne viel mehr unter den Einsendungen sehen!
Trackingnumber: tutor-001021
Author: Sandra Längerich, Iserlohn, Deutschland
Date: Jul 03, 2002 15:07:46
Size: 556 x 376
Type: jpg
User's short description: Mich packte regelrecht die „Bananenwut”, und: schwups, war der Film schon voll, Bananen in jeglicher Belichtung, Bildkomposition... Meine Obstreihe soll auch gleichzeitig für Küchenbilder dienen.
Alles Banane, oder...
Die Fotografin dieses Bildes, Sandra Längerich, schreibt zu ihrem Foto: „ Mich packte regelrecht die Bananenwut, und: schwups, war der Film schon voll, Bananen in jeglicher Belichtung, Bildkomposition...”
Eigentlich schade, dass wir die anderen Ergebnisse dieser Ekstase nicht sehen, das wäre nun wirklich interessant.
So müssen wir uns denn mit diesem einen kleinen Bild begnügen, und das erzählt uns nun leider eigentlich gar nichts über diese „Wut”. Ganz still und brav liegen sie da, diese Bananen.
So brav wie die Bananen sind, so brav ist auch dieses Foto. Genau besehen ist nichts falsch daran.
Die Linienführung ist mit all den verschiedenen und teilweise überschneidenden Rundungen schwungvoll, aber dennoch harmonisch. Das Licht ist ruhig und weich, wenn auch nicht gerade ausgesprochen modulierend, was dem Thema Banane aber gar nicht schadet. Die Farbgebung ist dezent und stimmungsvoll, vielleicht für das Thema Banane einen Hauch zu sehr ins Rötliche abgleitend. Das würde mich aber wirklich nur unwesentlich und ganz am Rand stören.
Natürlich kann man darüber diskutieren, ob bei einem solchen Sujet das auf der Banane klebende Markenetikett nicht störend wirkt. Ich hätte es in solchen Fall entfernt, würde das aber der Autorin nicht vorwerfen wollen.
Es gibt einen Grund, warum ich mit diesem Foto trotz der besprochenen Qualitäten nicht richtig warm werde.
Dieses Bild ist einfach zu brav.
Es erzählt mir keine Geschichte. Weder über die von der Autorin beschriebene Bananenwut, noch über die Banane selbst, noch über die Fotografin. Dieses Bild hat einen rein dekorativen Charakter.
Bei diesem Stichwort erinnere ich mich an die Notiz von Sandra Längerich über die Nutzung ihrer Obstfotos als Küchenbilder. Also ist es völlig korrekt, dass wir es hier mit einem „dekorativen” Bild zu tun haben?
Ja, aber...
Ich für meine Person würde mir jedenfalls in meinen Wohnraum lieber zum Beispiel Rizzi's „love is in the air” oder „Die Hochzeit” von Marc Chagall an die Wand hängen statt Vincent's dekorativen „Sonnenblumenstrauß” - einfach weil mir dieser Blumenstrauß keine Geschichte erzählt.
Es kann natürlich sein, dass die Geschichte, die uns dieses Bananenfoto übermitteln kann, ganz woanders steckt. Die Fotografin hat uns doch berichtet von Ihrer Bananenwut, die einen kompletten Film hervorgebracht hat. Vielleicht steckt also die Geschichte in diesem ganzen Film. Vielleicht braucht dieses Foto einfach die vielen anderen Fotos, die dabei mit entstanden sind.
Das kann ich so leider nicht beurteilen, aber interessieren würde es mich schon. Es würde mich freuen, wenn wir die anderen Bilder auch mal zu sehen bekommen, dann kann ich gerne noch einmal darauf eingehen.