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Author:   Dan Cerneavschi, Bucharest , Romania
Date:   Aug 05, 2002 00:08:30
Size:   394 x 566
Type:   jpg
User's short description:   - - -


Ein Bild mit einer gewissen Anmut.

Dieses Foto hebt sich unter den in letzter Zeit zum Thema Menschen eingesandten Arbeiten durch seinen sehr eigenwilligen Stil deutlich heraus. Es strahlt einen Hauch von Melancholie aus und versetzt uns unmittelbar in theatrale Stimmung, hat aber leider auch einige fotografische Schwächen.

Ich bin nicht ganz sicher, ob Dan Cerneavschi es so beabsichtigt hat, aber für mich stellen sich mit diesem Bild sofort Erinnerungen an die Darstellung von griechischen Göttinnen der klassischen Antike ein. Der fliessende Faltenwurf des wie eine Toga erscheinenden langen Gewandes, die Hervorhebung der nackten Schulter und die weichen und ebenmässigen Gesichtszüge sind für mich deutliche Hinweise. Besonders eindrücklich in diesem Zusammenhang ist die zarte, ja geradezu duftige Farbigkeit des Bildes. Solch eine Darstellung hätte auch von einem Maler der Romantik stammen können, eingereiht in Elfen, Faune und andere märchenhafte Wesen.
Es ist schade, dass dieses Bild dann leider aber doch zu viele Fehler hat, um als wirklich gutes Foto betrachtet zu werden. Es fehlt ihm dazu letztendlich vor allem an Perfektion und Präzision.
Fangen wir mal an mit dem schimmernden Gewand: Im Bild übernimmt dieses Gewand einen ganz wichtigen Teil der Wirkung, Faltenwurf und Drapierung ergeben die eigentliche Linienführung und das dringend notwendige Überschneiden der durch die Treppenstufen vorgegebenen horizontalen Dominanz. Wenn dieses Gewand für das Bild aber so wichtig ist, dann sollte es vor der Aufnahme doch bitte einmal gebügelt werden. Denn leider wird der sonst durchaus harmonische Verlauf des Faltenwurfs durch viele hässliche und unmotivierte Knitterfalten arg gestört. Vielleicht klingt das für Sie erst einmal fürchterlich banal und Sie denken: „na ja, das ist nun wirklich etwas kleinlich” - lassen Sie doch einfach Ihre Phantasie spielen und stellen Sie sich die Wirkung vor, Sie werden mir recht geben.
Der Hintergrund:
Eigentlich harmonisiert dieser sowohl thematisch als auch in der Farbstimmung recht gut mit der Darstellung des Motivs. Wirklich störend sind für mich aber die starken und hellen Lücken im Hintergrund, die den Blick beim Betrachten intensiv ablenken. Natürlich kenne ich die Gegebenheiten dieses Ortes nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass durch eine leichte Änderung des Kamera-Standpunkts nach links diese Lücken hätten vermieden werden können. Wenn das nicht realisierbar ist, könnte der Einsatz eines Objektivs mit längerer Brennweite den Hintergrund intensiver in Unschärfe bringen und damit die Störung vermindern. Das würde schon ein wenig helfen. Im Ernstfall aber ist es unter Umständen angebracht, einen ganz anderen Hintergrund zu suchen, der entsprechend besser geeignet ist.
Ganz besonders stört mich ausserdem der unmittelbar hinter der Person schräg ins Bild laufende Pflanzenstengel, zumal er noch im Schärfebereich liegt. So etwas darf man ausnahmsweise dann abschneiden oder herausreissen, sofern es sich nicht gerade um eine geschützte Pflanze handelt.
Das Licht:
Sehr schön, dieses direkte und dennoch leicht diffuse Sonnenlicht. Es ist weich genug, um auch in den Schattenpartien des Bildes eine schöne Durchzeichung zu bringen, aber hart genug, um auch echte Spitzlichter zu setzen. Das trägt ganz wesentlich bei zu Leichtigkeit und Duftigkeit dieses Bildes. Da gibt es nichts zu mäkeln.
Die Pose:
Hier habe ich nur eine ganz kleine Kritik, das ist die Haltung des rechten Arms. Leider stützt das Mädchen ihr rechtes Handgelenk deutlich gegen ihr Gesicht ab mit der Folge, dass sich dieses im Bereich der rechten Backe und Mundwinkels etwas verzerrt. Das ist nicht sehr intensiv, stört aber doch die Ebenmässigkeit der Gesichtszüge. Hier wäre ein wenig mehr Lockerheit angebracht gewesen.

In meiner Korrektur habe ich den Hintergrund etwas bearbeitet und den ins Bild ragenden Stengel entfernt. Überzeugt?

Mein Fazit dieses Bildes:
Eine interessante Art zu fotografieren. Der sehr persönliche Stil entbehrt nicht der Faszination. Aber es bedarf insgesamt mehr Sorgfalt, um ein wirklich perfektes Foto zu erreichen.
Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss. Ich habe das Gefühl, dass es dem Foto auch etwas an Gesamtschärfe mangelt. Das kann aber auch am Scan liegen. Vielleicht war auch die eingesandte Bilddatei zu klein.
 

Trackingnumber: tutor-001075


Author:   Alexander Schaaf, Rheda-Wiedenbrück , Deutschland
Date:   Aug 05, 2002 00:08:30
Size:   394 x 566
Type:   jpg
User's short description:   - - -


Können Bilder auch andere unserer Sinne anregen als nur das Sehen?

Ganz offensichtlich!
Denn bei diesem Foto höre ich die Katze doch ganz deutlich schnurren und ich spüre die Wärme der Sonne wohlig auf meiner Haut. Die Katze fühlt sich sichtbar wohl und ich fühle mich ebenso. Alexander Schaaf ist Katzenfreund. Er hat gleich drei seiner ruhigen und einprägsamen Katzenfotos eingeschickt. Eine Auswahl unter diesen drei Motiven ist mir nicht ganz leicht gefallen. Das endgültig ausgesuchte und hier besprochene Bild ist zwar letztlich das stärkste, aber eigentlich sind alle drei Bilder sehr ordentlich. Das lässt darauf schließen, dass die Quallität des hier vorgestellten Fotos kein Zufallsprodukt ist.
Will man sich intensiver mit der Fotografie von Tieren beschäftigen, so muss man neben der Fähigkeit, sich in das Verhalten des abzubildenden Tieres einfühlen zu können, vor allem eines mitbringen: ganz viel Geduld. So eine Katze weiß natürlich nicht, was es damit auf sich hat, wenn sein Mensch mit so einem fotografischen Apparat hantiert, und weiß auch nicht, was von ihm erwartet wird und was es zu tun hat. Also muss der Fotograf einiges über das Verhalten der Katze wissen und er muss warten können, bis sein Objekt die erwartete Pose einnimmt. In dieser Phase des Wartens muss er ständig bereit sein und ganz schnell reagieren können, wenn der richtige Augenblick gekommen ist. Und dann muss er in der Euphorie der Situation auch noch den Überblick behalten und kühl genug reagieren, damit nicht nur eine Abbildung des Tieres, sondern auch ein gutes Foto entsteht.

Beim Erstellen des vorliegenden Bildes waren wohl alle diese Voraussetzungen erfüllt. Nicht allein ist die Katze überzeugend dargestellt, auch der Aufbau des Bildes ist harmonisch und die Stimmung hervorragend wiedergegeben. Mit intelligent eingesetzen Kontrasten von Schärfe und Unschärfe, von Licht und Schatten, von Flächen und Strukturen, wird die Konzentration auf die faszinierenden Augen der Katze gelenkt. Es wird Spannung im Bild erzeugt, ohne einen Bruch mit der Ausstrahlung von Ruhe zu verursachen, welche dem Motiv anhaftet.
Die gespannte, Aufmerksamkeit spiegelnde Haltung der Katze verweist uns auf das Raubtier im Katzenhaften, das wohlige genießerische Räkeln auf das Dasein als Haustier und die Bindung an Mensch und Haus.
Ganz wichtig für die Wirkung des Bildes ist auch die Wahl des Kamerastandpunkts. Mit der Position quasi in Augenhöhe wird eine gewisse Art von Gleichberechtigung ausgedrückt und Respekt vor der Kreatur.

Einen ganz kleinen Kritikpunkt gibt es dann aber doch noch und Gelegenheit, die Wirkung dieser Fotografie weiter optimieren zu können. Ein wenig störend ist die Helligkeit der rechten in Unschärfe liegenden senkrechten Stange und die rechts daran anschließenden nicht definierbaren Dinge. Da gibt es eine wirklich simple Lösung: abschneiden!
Ich habe das in meiner Korrektur ausprobiert. So erreichen wir eine noch besser ausgeprägte Konzentration auf das Wesentliche des Bildes.
 
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