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Author:   R.G. van de Stouwe, Zwolle , Nederland
Date:   Sep 06, 2002 20:09:00
Size:   1600 x 1200
Type:   jpg
User's short description:   Stadsgezicht van de stad Zwolle


Zwolle ist scheinbar eine recht hübsche Stadt. Jedenfalls deutet es das Foto von R.G. van de Stouwe an, der selbst dort wohnt und sichtlich Gefallen daran gefunden hat, in seiner eigenen Stadt auf fotografische Entdeckungsreise zu gehen.

Das Bild, welches dabei entstanden ist, wirkt auf mich wie ein ganz typisches Touristenfoto: es zeigt eine bestimmte prägnante Stelle der Stadt, die als typisch für sie angesehen wird oder auch tatsächlich ist. Das ist richtig und gut und an solcher Vorgehensweise ist nichts auszusetzen. Fotografie ist doch eigentlich das klassische zur Konservierung von Erinnerungen geeignete Mittel. Und dazu zählen eben auch die Erinnerungen an Städte, die man besucht hat.
Einem solchen Nutzen würde das Foto des Herrn van de Stouwe voll entsprechen und auch genügen. Hat man allerdings das Bedürfnis, seinen Bildern auch eine gewisse Perfektion mitzugeben, dann bleibt hier doch noch einiges zu tun.

Unmittelbar ist mir beim Betrachten dieses Bildes die fahle Blässe der Farben aufgefallen. Könnte es sein, dass die Belichtung nicht ganz korrekt war und damit das Negativ/Diapositiv überbelichtet war? Oder sind die Einstellungen des Scanners nicht optimiert? Ich wünschte mir bei diesem Foto deutlich mehr Farbtiefe und etwas mehr Schwärze. Besonders schade ist auch, dass dadurch der Himmel so ausgebleicht wirkt, denn eigentlich ist der doch blau mit schönen weißen Sommerwolken. Zur Intensivierung des blauen Himmels kann man auch mit einem Filter nachhelfen, ein Polarisation-Filter wirkt da oft Wunder.
Aber aufgepasst, auf keinen Fall sollten damit auch die Reflexionen auf der Wasseroberfläche gemindert werden! Die machen nämlich einen großen Teil des Reizes dieses Bildes aus.

Die Linienführung mit dem schräg durch das Bild laufenden und den Vordergrund mit dem Hintergrund verbindenden Kanal ist gut gelungen. Die himmelwärts weisenden Linien des Turmes und die nach unten führenden seines Spiegelbildes bilden dazu einen guten Kontrast. Leider aber wird diese schöne Harmonie durch den angeschnittenen hölzernen Pfahl im Vordergrund empfindlich gestört, zumal der auch noch die Spiegelung des Turms im Wasser tangiert. Wenn es nicht möglich war, dem Pfahl auszuweichen, so hätte ein kleiner Schritt mit der Kamera nach rechts zumindest dazu geführt, dass dieser Reflex ohne eine solche Störung hätte abgebildet werden können.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Auf der rechten Seite des Bildes befindet sich viel Raum mit Bildteilen, die eigentlich nicht so umwerfend interessant sind. Für mich könnte das Foto im Bereich der Bäume des Hintergrunds aufhören.
Statt dessen wünschte ich mir etwas mehr Darstellung von den Dingen, die sich weiter links jenseits des Bildrandes befinden, also etwas mehr vom Schiff und vom linken Kanalufer. Dann würde auch die Krümmung des Kanals deutlicher werden und die Linienführung noch besser unterstützen. Das ließe sich ohne irgendwelchen Aufwand ganz einfach durch ein geringfügiges Drehen der Kamera nach links erreichen.

Ich habe das vorliegende Bild in diesen Punkten zum Vergleich überarbeitet. Natürlich war es mangels Masse nicht möglich, an der linken Seite reales Bildmaterial anzusetzen, da habe ich einfach improvisiert und mir mit meinen doch recht dilettantischen Zeichenkünsten geholfen. Das Ergebnis soll hier allein eine Vorstellung davon bieten, wie so etwas aussehen könnte.
Aber der Autor des Fotos hätte die Möglichkeit, es unter Berücksichtigung der angesprochenen Punkte nochmals in Angriff zu nehmen. Vielleicht gibt er uns ja die Gelegenheit, meine Behauptungen zu überprüfen.
 

Trackingnumber: tutor-001174


Author:   Ralph Schwaegerl, Nürnberg , Deutschland
Date:   Sep 25, 2002 07:09:34
Size:   567 x 425
Type:   jpg
User's short description:   A very personal self-portait, that shows how i feel. I can´t explain why i am photographing, but there is something inside of me, like an engine, which drive me to make pictures.
I hope you´ll understand my broken english and you´ll like the picture.
Camera: Mamiya 645, film: Agfa rsx 100, lens: 80mm


Schön, einmal etwas ganz anderes zu sehen!

Im ersten Augenblick ruft dieses Bild eine gewisse Verunsicherung hervor, aber man spürt unmittelbar: das ist Absicht; da steckt ein starker Wille dahinter, sich in Bildern auszudrücken.

Es macht Freude, dass Ralph Schwaegerl aus Deutschland seinem inneren Drang, Bilder zu produzieren, in solch überlegter und einfühlsamer Weise nachgibt. Mit dem hier vorgestellten Selbstportrait will er uns ganz offensichtlich etwas über sich selbst, seine Gefühle und Gedanken mitteilen. Es ist eine Art von Selbstreflexion, Nachdenken über die eigene Position. Im Prinzip ist es genau das, was den Menschen zum Mensch macht: die Fähigkeit des Ich-Bewusstseins, hier eben in einem fotografischen Bild zum Ausdruck gebracht.
Ein Bildnis der eigenen Person zu erstellen, ist im Grunde ein Ausdruck von Narzissmus, der Verliebtheit in sich selbst, die in jedem von uns schlummert. Das Selbstportrait ist wie ein Spiegel, in dem man sich drehen und wenden kann. Man darf sich selbst darstellen, sich bewundern, aber auch dem Spiegel Grimassen schneiden oder die Zunge herausstrecken. Insofern ist es also eine ganz intime Angelegenheit - und die wird durch das Bild jetzt ganz öffentlich.

Darin steckt aber auch eine gewisse Gefahr. Der Autor weiß natürlich nicht, ob uns als Betrachter eines Sebstbildnisses solch eine komplexe Intimität überhaupt interessiert. Er muss also intensiv dafür sorgen, dass sein Bild zusätzliche Anreize für uns bietet, sich mit ihm zu beschäftigen. Und das ist dem Fotografen hier nun wirklich gelungen. Er hat eine prächtige Idee gehabt, sein Bild aus der gigantischen Flut der alltäglichen visuellen Eindrücke herauszuheben, und er hat diese Idee beharrlich und zielorientiert realisiert.
Die Konzeption seiner Selbstdarstellung ist im Bild so prägend und dominant, dass eigentlich überhaupt kein Bedürfnis aufkommt, jetzt noch irgendwelche technischen oder gestalterischen Mängel aufzuspüren. Zumal ich überhaupt nicht ausschliessen kann, dass ein solcher vermeintlicher Fehler nicht doch bewusst und absichtlich eingesetzter Bestandteil der Bildidee ist.

Ein Beispiel dazu:
Für mich scheint der starke Anschnitt der auf die Brust gehefteten Bildchen etwas unglücklich, zumal ich auf dem mittleren nun überhaupt nichts mehr erkennen kann. Aber - ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der Autor dieses Mittel mit voller Absicht eingesetzt hat, um damit vielleicht eine Art innere Zerrissenheit auszudrücken. Ich weiß es nicht und kann mir dessen nicht sicher sein, es ist meine Interpretation.

Aber genau das macht die Qualität dieser Fotografie aus, dass sie uns Gelegenheit und Raum gibt für ganz persönliche eigene Deutungen. Diese Eigenschaften des Bildes sind identisch mit denen, die im allgemeinen dem Begriff „Kunst” zugeordnet werden. Wir haben es hier also de fakto mit einem Kunstwerk zu tun.

Ralph Schwaegerl sollte unbedingt weiter in dieser Richtung arbeiten. Eventuell ist sogar ein entsprechend ausgerichtetes Studium für ihn ein guter Weg. Ich würde mich ganz besonders freuen, wenn er sich einfach mal mit mir in Verbindung setzt.
 
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