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Author:   Van Svenson, Saugerties , NY USA
Date:   Aug 20, 2002 19:08:55
Size:   700 x 551
Type:   jpg
User's short description:   Saratoga Race track, Saratoga, NY. Two horses racing for cash!


Auch diese Woche ...

... beschäftige ich mich erneut mit zwei Bildern, auf denen Tiere zu sehen sind. Dieses hier, eingeschickt von Van Svenson aus den USA, wurde allerdings eingeordnet in die Kategorie Sports. Tatsächlich ist es beides, sowohl eine Tierfotografie als auch ein Sportfoto. Vordergründig betrachtet hat Van Svenson ein recht gutes Foto gemacht. Das Bild spricht eine eindeutige Sprache: die Situation des Kopf-an-Kopf-Rennens wird intensiv dargestellt, die Geschwindigkeit ist deutlich spürbar und sowohl der Charakter der feingliedrigen Rennpferde als auch die angespannte und verbissene Konzentration der Reiter kommt gut zum Ausdruck. Insofern sind zumindest die grundsätzlichen Anforderungen an ein Sportfoto erfüllt. Darüber hinaus hat der Fotograf bei seinem Foto auch den exakt richtigen Zeitpunkt zum Auslösen der Kamera gefunden. Das mag Zufall sein; es kann aber auch sein, dass genau darauf hingearbeitet wurde, zum Beispiel durch das Schießen einer ganzen Serie von Aufnahmen in schneller Zeitfolge mit einer motorisierten Kamera. Wie dem auch sei: es ist einfach wunderschön, dass die Pferde in diesem einen Moment der Aufnahme scheinbar in der Luft schweben, kein Huf den Boden berührt. Das bringt die Eigenart dieses Sports, den Galopp, präzise auf den Punkt.

Natürlich aber könnte man auch dieses Motiv noch besser machen. Mich stört besonders der Umstand, dass durch den gewählten Bildausschnitt die Pferde scheinbar aus dem Bild herauslaufen. Für die fotografische Abbildung von bewegten Objekten ist es erheblich günstiger, wenn das Bild in Bewegungsrichtung vor ihnen — in diesem Fall also vor den Pferden — noch etwas mehr Freiraum hat, jedenfalls mehr Freiraum als hinter dem Objekt. Dann hätte das Auge des Betrachters Gelegenheit, die Pferde als in das Bild hineinlaufend wahrzunehmen, was für unsere Empfindung wesentlich angenehmer wirkt. Vergleichen Sie dazu die von mir angefertigte Korrektur.

Ein zusätzliches Problem habe ich mit dem etwas unruhigen Hintergrund, gebildet aus Stallungen und parkenden Autos. Hier hätte der Fotograf doch besser einen anderen Standpunkt auf der Rennbahn suchen müssen, der ihm einen weniger störenden Hintergrund bieten könnte. Der Einsatz eines Objektivs mit längerer Brennweite, um den Hintergrund unschärfer zu halten, wäre für dieses Motiv allerdings keine Alternative gewesen. Bei Darstellung der Pferde in gleicher Größe hätte der Autor mit seiner Kamera einen deutlich größeren Abstand zum Objekt einnehmen müssen, was auf einer Rennbahn aber eben nicht so ohne weiteres machbar ist.
Unter Beibehaltung des Aufnahme-Standpunkt gäbe es dann nur noch die eine Möglichkeit, mit der Kamera nach oben auszuweichen. Das heißt, entweder eine hohe Leiter mitzubringen, oder auf der Tribüne ein paar Stufen höher zu wandern. Als Effekt dieser Perspektiveverschiebung würde sich die Grünfläche hinter den Pferden im Bild nach oben ausweiten. Der Horizont wird im Bild praktisch nach oben verschoben. Bei ausreichender Höhe ist dann von den störenden Teilen im Hintergrund nichts mehr zu sehen, weil jetzt außerhalb des Bildausschnittes.
Allerdings sehen wir dann auch die Pferde weiter von oben und ich bin nicht sicher, ob das der Darstellung der Situation wirklich gut tut. Insofern ist es doch besser, gleich einen anderen, pefekten Standort für seine Aufnahmen zu finden.

Als Höhepunkt gäbe es noch eine dritte Möglichkeit, den Mangel des unruhigen Hintergrunds zu beseitigen. Diese allerdings setzt einiges an Erfahrung und Können an der Kamera voraus. Ich bin ziemlich sicher, dass Van Svenson das hinbekommt und möchte ihm empfehlen, es doch auszuprobieren:
Arbeiten Sie bei solchen Fotoaufnahmen doch einmal mit wesentlich längeren Belichtungszeiten. Um die Pferde trotzdem scharf abzubilden, müssen Sie die Kamera in Laufrichtung der Tiere mitziehen und während dieser Drehbewegung auslösen. Dazu brauchen Sie natürlich eine ruhige Hand, hilfreich ist die Verwendung eines Einbein-Stativs. Der Trick bei der Sache ist nun, die Belichtungszeit so zu wählen, dass einerseits nicht alles verwackelt ist, andererseits aber der Hintergrund durch die Drehbewegung der Kamera völlig verwischt. Daran muss man sich durch Ausprobieren heranarbeiten. Sie werden sehen, dass Sie nun mit dem Detailreichtum im Hintergrund keine Probleme mehr haben. Andererseits werden jetzt wahrscheinlich die Beine und Hufe der Pferde zumindest in Teilbereichen eine Bewegungsunschärfe bekommen, aber das kann den Eindruck der Geschwindigkeit und Kraft sogar noch verstärken.
 

Trackingnumber: tutor-001099


Author:   Andreas Siebert, Heiligenhaus , Deutschland
Date:   Aug 24, 2002 22:08:01
Size:   2048 x 1360
Type:   jpg
User's short description:   Das Foto zeigt ein Nutria, welche einen See in unserer Umgebung zu ihrer Heimat erklärt haben. Am Wochenende streife ich des öfteren mit meiner 8jährigen Tochter durch die nähere Umgebung, um auch ihr das Fotografieren ein wenig näher zu bringen.


Auch den Fotografen ...

... des zweiten hier vorgestellten Tierfotos beglückwünsche ich zu seinem Bild, es ist doch fast perfekt. Auch finde ich es sehr lobenswert, dass Andreas Siebert aus Heiligenhaus in Deutschland seine erst achtjährige Tochter zum Fotografieren animiert.

Als kleines Gimmick und als Anregung zeige ich ihr hier das erste von mir gemachte Tierfoto. Damals war ich genau wie sie erst acht Jahre alt und besaß voller Stolz eine Bilora-Box für Rollfilm 6x9 cm ohne jede Einstellmöglichkeiten.

Zurück zur Beurteilung der Fotografie von Andreas Siebert. Beim Betrachten des Bildes fragt man sich unwillkürlich, wer hier eigentlich das neugierigere Wesen ist, der Fotograf oder das kleine Pelztier. Um seine natürliche Scheu vor dem Menschen überwinden zu können und somit dem Fotojäger die Gelegenheit zum Schießen eines Bildes zu geben, muss das Interesse an dieser merkwürdigen Sorte Mensch mit den drei Augen doch ungeheuer groß gewesen sein.
So ist diesem Menschen ein wunderbares Bild gelungen. Es erzählt uns sehr authentisch von besagter Neugier und dem Interesse des Tieres. Und es erzählt uns etwas vom Lebensumfeld des kleinen Nagers, von dem unberührten See und der wilden Uferbepflanzung. Auf der Wasseroberfläche im Hintergrund sehen wir dort wachsende Entengrütze, und etwas davon ist sogar im Fell hängengeblieben und mit ans Ufer gezogen worden.
Sehr gut gefällt mir die Struktur der Bepflanzung, die dem Abbild des Tieres beinahe einen Rahmen setzt. Durch die intensive Tiefenstaffelung und die verschiedenen Schärfe- bzw. Unschärfe-Ebenen kommt eine stark räumliche Wirkung zustande. Das konzentriert den Blick des Betrachters auf den bildwichtigen Bereich des Fotos, die Bildmitte, und dort auf das Tier.
Der diffuse Lichteinfall sorgt für eine feine Modulation im Blattwerk und im Pelz, der Bildeindruck wird nicht getrübt durch harte Schlagschatten.

Aber warum nur ist die Schärfe nicht an der richtigen Stelle?
Für mein Empfinden liegt sie viel zu weit hinten, etwa im Bereich der Ohren. Die Nase und vor allem die hellen Schnurrhaare dagegen befinden sich noch im Bereich der vorderen Unschärfe. Natürlich kann und soll man bei Verwendung einer längeren Brennweite — wie hier benutzt — die Schärfe nicht von vorne bis hinten durchziehen. Das ist technisch nicht machbar und hier auch gar nicht erwünscht.
Legen Sie im Zweifelsfall aber die Schärfe lieber etwas weiter nach vorne als zu stark nach hinten. Durch die Gesetze der Optik ergibt sich, dass sich der relative Schärfebereich um etwa zwei Drittel nach hinten und nur um ein Drittel nach vorne erstreckt, bezogen auf den Punkt der absoluten Schärfe. Das heißt: von meiner Scharfeinstellung aus wird es nach vorne schneller unscharf als nach hinten. Und noch ein Tip: schalten Sie bei einer solchen Aufnahme den Autofokus ihrer Kamera aus. Mit manueller Scharfeinstellung können Sie nach ein wenig Übung den Bewegungen eines Tieres sehr viel schneller folgen als es die beste Automatik kann.
 
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