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Author:   Edwin Loyola, Manila, Philippines
Date:   Jan 03, 2004 16:30
Size:   356 x 600
Type:   jpg
User's short description:   this is another series of self-portrait, i just used one light here, and i intentionally wear the bracelet just to catch an attention, with this, a lots of mix revies and reactions about wearing the bracelet, but most of the reviews i got, they like the bracelet. thanks


Schwarz/Weiß ...

Es ist doch sehr befriedigend, dass die gute alte Schwarz-Weiß-Technik noch immer ihre Anhänger hat, und dass sie, wenn gekonnt gemacht, nach wie vor ganz hervorragende Bilder ermöglicht.

Wir können dieses Männerbildnis gerne als Paradebeispiel betrachten für den überragenden und kaum zu übertreffenden Umfang an Tonwertabstufungen, die eindringliche Plastizität und die Feinheit an Detailwiedergabe, welche bei Beherrschung dieses Verfahrens erreichbar sind. Das lässt sich in farbiger fotografischer Abbildung nicht in so perfekter Art erzielen, so sehr die Qualität der fotochemischen oder jetzt auch der digitalen Mittel inzwischen optimiert werden konnte. Vielleicht liegt der Grund für das Empfinden hoher Wertigkeit beim Betrachten einer perfekten Schwarz-Weiß-Aufnahme aber in Wirklichkeit in der Art begründet, wie sich der Vorgang des Sehens von Bildern in unserem Bewusstsein abspielt. Da unsere normale und alltägliche Wahrnehmung im Bereich des ganzen sichtbaren Farbenspektrum angesiedelt ist, könnte es sein, dass wir ein Schwarz-Weiß-Bild schon automatisch wegen dessen Reduzierung als wertvolle Besonderheit einstufen. Es ist mir allerdings ein Rätsel, aus welchem Grund dieser Vorgang bei schwarz-weißen Fernsehbildern offensichtlich nicht in solcher Weise funktioniert.
Dieser qualitative Bonus einer schwarz-weißen Fotografie wird ihr jedoch nur dann zuteil, wenn der Fotograf seine Technik absolut und perfekt beherrscht, sowohl die Aufnahmetechnik als auch die Ausarbeitung im Labor.

Dem Autor dieses Männeraktes, Edwin Loyola von den Philippinen, kann man das Prädikat eines Meisters dieser Technik ganz uneingeschränkt zubilligen. Besser geht es nicht. Da sind alle Abstufungen vom reinen Weiß bis hin zum tiefen Schwarz in feinsten übergängen enthalten. Darüber hinaus setzt er diese Modulation so gezielt ein, dass die ineinander fließenden Formen des Körpers in wunderbarer Weise herausgearbeitet werden.
Der Fotograf hat für seine Aufnahme lediglich eine einzige Lichtquelle benutzt. Obwohl diese sehr flach von links beinahe als Streiflicht gesetzt ist, verliert sich auch die rechte Körperseite nicht im Dunkeln. Vielleicht ist rechts ein Aufheller, etwa eine weiße oder graue Wand, aufgestellt worden. Jedenfalls hat es Edwin Loyola erreicht, dass auch die im Schatten liegenden Partien des Körpers noch eine ganz zarte Durchzeichnung behalten und nicht ins Schwarz absinken.

Auch der Bildaufbau der Aufnahme kann sich sehen lassen. Die Haltung des Mannes lässt die virile Kraft deutlich spürbar werden, obwohl sie keineswegs aufdringlich wirkt, sondern durchaus zurückhaltend und dezent erscheint.
Die Nacktheit erinnert an klassische griechische Statuen und vermeidet ganz bewusst irgendwelche erotische Assoziationen. Dazu trägt auch bei, dass der Mann die Augen geschlossen hat. So hat sein Ausdruck nichts Forderndes, nichts Provozierendes.

Übrigens, die Frage, die der Autor in seiner Kurzbeschreibung in die Diskussion wirft, ob nämlich das Armband des Mannes ein störendes Detail darstellt oder nicht, ist für mich gar nicht relevant. Der Mann trägt dieses Schmuckstück und ganz offensichtlich will er sich mit ihm darstellen. Das ist seine Entscheidung und von uns nicht zu beurteilen. Für die Wirkung der Aufnahme hat das so oder so keinen Belang.

Mein Fazit: wunderbar!

Trackingnumber: tutor-002170


Author:   Gerhard Wolf, Fischen, Bayern - Deutschland
Date:   Jan 05, 2004 13:45
Size:   3762 x 2500
Type:   jpg
User's short description:   ---Wintersonne---
Fotografiert am 24.12.03 um ca. 15:30Uhr / Ort: Fischen im Allgäu, an der Grundbachbrücke, rechts im Bild die Frauenkapelle


Wo Licht ist, ist auch Schatten ...

Eigentlich ist das ein flacher und wenig tiefgründiger Spruch, irgendwie auch ziemlich abgegriffen, aber für dieses Bild können wir ihn ausnahmsweise einmal zitieren.

Zwar ist das eine recht beeindruckende und in ihrer Wirkung sehr interessante Lichtsituation, welcher sich der Autor dieses Fotos, Gerhard Wolf aus Bayern, gestellt hat, aber sie ist vom Fotografen eben auch nicht so ganz einfach zu beherrschen und fordert schon einiges an Können und überlegter Vorgehensweise. Vorweg gesagt: hier hat der Autor die sich selbst gestellte Aufgabe gut in den Griff bekommen und sein Bild, jedenfalls was die Belichtungstechnik anbetrifft, zu einem guten Ergebnis geführt.
Das Wichtigste für das Erreichen einer korrekten Belichtung bei solch extrem harten Gegenlicht ist der Verzicht auf die Belichtungsautomatik der Kamera, also diese bitte abschalten und die Aufnahme im manuellen Belichtungsmodus ausführen. Diese Automatik ist nämlich in Grunde genommen nicht gerade klug - und ebenso nicht mit jenen sensiblen Wahrnehmungsfähigkeiten ausgestattet, welche nötig sind, die besondere Stimmung eines Motivs erkennen zu können. Letztendlich kann sie lediglich die Menge und die Verteilungsverhältnisse des Lichts erkennen. In unserem Beispiel würde die Intensität der direkt im Bild erscheinenden Sonne dazu führen, dass ein solches System sich von dieser Helligkeit in die Irre führen ließe und ein reichlich unterbelichtetes Foto zum Ergebnis hätte. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als eine selektive Belichtungsmessung vorzunehmen. Dies kann entweder mit der Kamera geschehen, sofern sie über eine solche Option verfügt, oder mit einem separaten Handbelichtungsmesser. Auf jeden Fall aber muss diese Messung so vorgenommen werden, das kein direktes Sonnenlicht auf die Messsonde des Belichtungsmessers oder in die Optik der Kamera fällt. In unserem Beispiel würde ich für die Messung eben einen kleinen Schritt so weit nach links machen, bis die Sonne von der Tanne verdeckt ist, die Messwerte in die Kamera übertragen und dann schnell wieder zurück zur Aufnahmeposition wechseln. Das klappt dann in der Regel recht gut, und wenn man ganz sicher gehen will, könnte man jetzt noch eine kleine Belichtungsreihe in Schritten von einer halben Blende rund um die gemessene Belichtung setzen.

Was die inhaltliche Seite der Aufnahme von Gerhard Wolf anbetrifft, so muss ich ganz offen eingestehen, dass ich solche Motive wie das seiner Aufnahme nicht sonderlich gerne mag. Die sind mir einfach zu nahe am Kitsch und erinnern mich an solch schreckliche Weihnachts-Grußkarten, die ich höchstens meinen schlimmsten Feinden schicken würde. Für mich sind das Bilder, die die Welt nicht braucht.
Aber — das ist mein ganz persönlicher Geschmack! Wenn jemand in dieser Hinsicht andere Empfindungen hat — und es muss ja wohl eine Menge Leute geben, denen diese Motive gefallen, sonst würden solche Karten doch unverkäuflich sein — dann will ich ihm da auch nicht reinreden, auch wenn ich neben der Hilfestellung zum besseren und erfolgreicheren Fotografieren mit gleicher Wertigkeit ebenso die Kritikfähigkeit und das Beurteilungsvermögen zur Auswahl besserer fotografischer Motive fördern möchte.
Ansonsten zeichnet sich diese Aufnahme durch einen recht ordentlichen, wenn auch nicht übermäßig spannenden Aufbau des Bildes aus. Da ist alles am rechten Platz, es gibt die klassische Teilung in Vorder-, Mittel- und Hintergrund und die Gewichtung des offenen Himmels fügt sich harmonisch ein. Lediglich dieser dürre Busch im rechten Vordergrundbereich: der musste nun eigentlich doch nicht sein. Zum einen verdeckt er doch ziemlich viel von der Sicht auf das Dorf im Hintergrund und zum anderen ist er an dieser Stelle des Bildes auch völlig unnötig. Da wäre eine andere Position des Fotografen mit Sicherheit schöner gewesen, und dann hätte vielleicht auch der Bach im Vordergrund mit seinen Sonnenreflexionen mehr Gewichtung im Bild erhalten.
Zusammenfassend kann gesagt werden: hier handelt es sich zwar nicht um ein fotografisches Highlight, aber genauso wenig um ein wirklich schlechtes Foto. Und darüber hinaus: der Fotograf hat eine schwierige Technik gut gemeistert. Das ist doch auch schon etwas.
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