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Author:   Cédric Machefer, Fabrègues, France
Date:   Apr 10, 2004 20:17
Size:   2048 x 1536
Type:   jpg
User's short description:   Le ciel d'avant l'orage est un moment des plus propices pour donner un certain caractére et une ambiance à un sujet courant. Cette photo a été réalisée dans le sud de la France en janvier 2004.


Eigentlich mag ich Pferde überhaupt nicht !
Auch ist mir das ganze Drumherum, welches mit Pferden und ihrer Haltung zusammenhängt, sowie der reichlich verklärte sie umgebende Mythos völlig fremd und suspekt. Ich will mit diesen Dingen im Grunde genommen gar nichts zu tun haben.
Trotz dieser ablehnenden Einstellung kann ich mich dann aber doch der Faszination nicht entziehen, welche die in der Aufnahme von Cédric Machefer manifestierte Darstellung des Pferdes auf mich ausübt.

Ich weiß natürlich nicht, wie ein Pferdeliebhaber oder -experte solches beurteilen wird. Für mich jedenfalls stellt dieses Motiv in geradezu klassischer Weise ein Sinnbild dar für die erhabene Würde und den ehrenhaften Stolz dieses majestätischen Tieres. Und darüber hinaus symbolisiert die Aufnahme auch dessen Dilemma. Bestand doch seit Urzeiten seine eigentliche und natürliche Bestimmung darin, wie ein Nomade die Steppen wild und in ungebundener Freiheit zu durchstreifen, um dann in naturwidrigem Widerspruch dazu vom Menschen hinter Drahtzäunen eingepfercht zu werden, von ihm gezähmt und abhängig leben zu müssen.
Der Fotograf hat es in seiner Aufnahme meisterhaft verstanden, diesen beiden Aspekten — sowohl der Erhabenheit der Kreatur als auch dem Dilemma der Gefangenschaft in der menschlichen Zivilisation — Ausdruck zu verleihen.
Ausschlaggebend dafür war die Verwendung einer recht kurzen Brennweite in Zusammenhang mit der Standpunktwahl so nah an das Tier heran wie möglich. Dadurch erhält der ausdrucksvolle Kopf des Pferdes die ihm zustehende dominante Rolle im Bild und es gelingt die Einbeziehung des Zaunes. Dieser bleibt in der durch das Weitwinkel verursachten, sich extrem verjüngenden Perspektive zwar deutlich erkennbar, stört aber nicht den freien Blick auf das Tier und verleiht dem Bild zusätzlich eine dynamische, der Kopfhaltung des Tieres entgegen gerichtete Linienführung. Die so entstehende Dramatik wird fortgeführt in der perfekten Wiedergabe des Schwarz-Weiß-Verfahrens — das Weiß des Pferdes überstrahlt alle umgebenden Grautöne — und erreicht ihren Höhepunkt am Himmel im Kampf des Lichtes gegen die Wolken.
Das Alles ist in sich absolut stimmig und strahlt eine intensive gestalterische Kraft aus. So muss ich mich wirklich fragen: was gibt es daran noch ernsthaft zu kritisieren?
Das einzige, was mir nach intensiver Bildbetrachtung dann doch auffällt, sind die am unteren Bildrand angeschnittenen Vorderbeine des Pferdes. Ich könnte mir vorstellen, dass die Darstellung des Pferdes noch an Kraft und Edel zulegen würde, wenn dieses in gänzlich unbeschnittener, voller Figur im Motiv steht. Um aber durch Änderung des Aufnahmestandpunkts nicht die perfekte Perspektive zu verlieren, hätte man eine noch stärker weitwinklig ausgeprägte Optik verwenden müssen. Da mir nicht bekannt ist, welche Brennweite der Fotograf in Realität verwendet hat, kann ich diese Empfehlung auch nur mit Vorbehalt aussprechen. Vielleicht gibt es für seine Kamera gar kein stärkeres Weitwinkel-Objektiv. Oder vielleicht hat die nächste alternative Brennweite schon den sogenannten Fisheye-Effekt, den wir für dieses Motiv nun überhaupt nicht gebrauchen können.

Wie aber gelangt man zu einer solch wunderbaren Fotoaufnahme ?
Um ganz ehrlich zu sein, weiß ich das auch nicht ganz genau. Die Tierfotografie, und hier insbesondere die Pferdefotografie ist ein spezielles und eigenständiges Metier. In diese Sparte der Fotografie kann man sicher nur dann erfolgreich einsteigen, wenn man auch die entsprechenden notwendigen Kenntnisse über diese Tiere sowie eine positive emotionale Einstellung zu ihnen mitbringt.
Den perfekten Umgang mit dem Schwarz-Weiß-Verfahren kann man sich aber aneignen. Da ist es sehr hilfreich, sich intensiv mit dem Selbstausarbeiten von schwarz-weißen Bildern auseinander zu setzen. Das kann in klassischer Manier im Heimlabor geschehen, aber auch die modernen Bildbearbeitungs-Programme bieten viele gute Möglichkeiten zur optimalen Ausarbeitung von Schwarz-Weiß-Bildern auf dem Computer.
Mit dem Siegeszug der digitalen Fotografie ist der Zugang zum klassischen Bild im Schwarz-Weiß-Verfahren also keineswegs verstellt.
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